A. Problemstellung
Die derzeitige COVID-19-Pandemie hat wegen des ihr innewohnenden hohen Ansteckungsrisikos Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche.
Auch die Luftfahrt ist hiervon betroffen – wegen ihrer grenzüberschreitenden und völkerverbindenden Natur sogar in ganz besonderem Maße. Viele Staaten verlangen für die Einreise von Personen einschließlich der Flugzeugbesatzungen, dass diese gegen COVID-19 geimpft sind.
Dies bringt für die Fluggesellschaften, die solche Länder anfliegen und in deren Heimatland eine Impfpflicht nicht oder noch nicht besteht, erhebliche logistische und operative Schwierigkeiten mit den entsprechenden wirtschaftlichen Folgen mit sich. Denn ein Teil der Besatzungsmitglieder hat sich bisher freiwillig nicht impfen lassen und kann deshalb auf bestimmten Strecken nicht eingesetzt werden.
Mehrere Fluggesellschaften haben deshalb eine arbeitsrechtliche Impfpflicht für Piloten eingeführt bzw. erwägen einen solchen Schritt.
Eine Weigerung hat bzw. soll die Kündigung des Arbeitsvertrages zur Folge haben. Die von betroffenen Piloten hiergegen vorgetragenen Argumente sind in der Regel nicht etwa durch eine allgemeine Ablehnung des Impfens motiviert („Impfverweigerer”), sondern von der Sorge getragen, dass die Auswirkungen einer COVID-19-Impfung auf ihre medizinische Tauglichkeit noch nicht hinreichend erforscht seien.
Flugzeugbesatzungen seien bekanntlich speziellen Umweltbedingungen ausgesetzt, insbesondere einem verringerten Luftdruck….
Autor
Honorarprofessor an der Technischen Universität Berlin und an der Embry-Riddle Aeronautical University in Daytona/USA
Der Beitrag ist in der ZLW (Zeitschrift für Luft und Raumfahrt) als Sonderdruck des Carl Heymanns Verlag erschienen.